Do 22. Dez 2011, 16:49
Hallo liebes Forum
Ich bin durch Zufall über dieses Forum gestolpert und hoffe, dass ihr mir mal ordentlich Eure Meinung "geigen" könnt. Vielleicht hat ja jemand eine Idee für mich, was ich tun kann.
Es geht um unseren Opel Vectra 1,9 CDTI Diesel Baujahr 2007. Im Oktober 2010 haben wir bei einer Kilometerlaufleistung von 150.616 bei einer großen Opel-Werkstatt die große Inspektion mit Zahnriemen- und Wasserpumpenwechsel in Auftrag gegeben. Mein Vater hatte mich extra noch darauf hingewiesen die Wasserpumpe mit austauschen zu lassen, weil die wohl schon mal gerne Probleme macht und das für den Motor nicht wirklich gesund ist. Ein Mitarbeiter des Autohauses hat daraufhin zu mir gesagt, dass es bei Opel auch so üblich wäre die Wasserpumpe zusammen mit dem Zahnriemen zu wechseln, daher bin ich davon ausgegangen, dass das auch gemacht wird. Bei Abholung meines Fahrzeuges wurde mir auch nichts gegenteiliges mitgeteilt, daher habe ich vollsten Vertrauens unser Fahrzeug entgegengenommen.
Wie ihr Euch vermutlich schon vorstellen können, ist mir am 01.12.2011 auf der Rückfahrt von meiner Arbeit mitten auf der Autobahn der Motor ausgegangen. Es gab eine kurze Vorwarnung durch die Temperaturanzeige, wobei zwischen Vorwarnung und ausgehen des Motors gerade mal ein paar Sekunden lagen, sodass ich mehr als Mühe hatte das Fahrzeug ohne einen Unfall zu verursachen von der Autobahn zu bekommen. Die Lenkung ist ja dann sehr schwergängig und bremsen ist auch nicht wirklich einfach. Dazu kommt noch, dass man auch kein Gas mehr geben kann, wenn man auf die rechte Spur muss, weil ein LKW doch etwas schneller anrauscht, als vermutet. Also im großen und ganzen muss ich mehr als einen Schutzengel gehabt haben.
Laut eines ADAC Mitarbeiters wurde ein Zahnriemenriss festgestellt, was mich schon sehr gewundert hat, weil der ja erst vor 17.000 km gewechselt wurde. Unser Auto wurde daraufhin in eine nächstgelegene Werkstatt geschleppt. Dort bekam ich die Diagnose „Zahnriemenriss aufgrund blockierter Wasserpumpe“ mit dem Hinweis, dass die Wasserpumpe schon sehr alt und nie gewechselt worden sei. Ich habe daraufhin versucht mit dem entsprechenden Autohaus zu klären, warum die Wasserpumpe bei o. g. großen Inspektion nicht gewechselt wurde und bekam die Auskunft, dass man die Wasserpumpe nicht gewechselt hätte, weil sie Zitat „noch gut aussah“. Ich denke ihr könnt Euch meinen Schock über diese Aussage vorstellen. Auf meine Nachfrage, warum man sie nicht gewechselt hätte, obwohl ich darum gebeten habe wurde mir mitgeteilt, dass man das so nicht nachvollziehen könnte, weil mein Werkstattauftrag angeblich verschwunden sei und dies nun nicht mehr geprüft werden könnte.
Dazu muss ich sagen, dass wir innerhalb des letzten Jahres vier Todesfälle in der Familie hatten und ich vermutlich im Rahmen der Wohnungsauflösungen (Möbel abtransportieren u.s.w.) meine Kopie des Werkstattauftrages irgendwie verloren habe. Das ist natürlich meine Schuld, aber trotzdem denke ich, dass es möglich sein sollte auch im Nachhinein eine Kopie davon zu bekommen. Blöderweise hatte ich vorab eine ehemalige Freundin darrüber informiert, dass mein Fahrzeug vermutlich einen Motorschaden hat und diese Freundin arbeitet im besagten Autohaus und wird vermutlich die Information weitergegeben haben, sodaß daraufhin behauptet wurde, dass der Werkstattauftrag nicht aufzufinden sein. Desweiteren hatte sich diese Freundin auch u. a. um die Auftragsannahme gekümmert und so blauäugig wie ich war, hatte ich die Rechnung nicht detailiert geprüft. Bis vor kurzem war ich der Meinung, dass der Punkt „Zahnriemen-Satz“ auf der Rechnung die Wasserpumpe beinhaltet. Das scheint aber nicht so zu sein. Hätte ich das zu diesem Zeitpunkt gewußt, hätte ich natürlich nachgefragt, allerdings haben wir da ja wieder die Tatsache, dass ich den Wechsel in Auftrag gegeben habe und davon ausgegangen bin, dass alle gewünschten Arbeiten erledigt worden, sonst hätte man mich doch darauf hingewiesen, oder?
Ich habe daraufhin mehrfach versucht mit dem Geschäftsführer zu sprechen, der hat aber sofort das Gespräch beendet und nun findet keine Kommunikation mehr statt. Daraufhin habe ich dann nochmal Rücksprache mit dem Autohaus gehalten, zu dem unser Auto vom ADAC geschleppt wurde. Dort bekam ich die Auskunft, dass man mir nicht weiterhelfen könnte und ich die Angelegenheit selber klären müsste, aber ich könnte mich doch auch noch mit dem Autohaus in Verbindung setzen, welches erst am 02.11.2011 neben einem Ölwechsel ein Wintercheck durchgeführt hat. Im Rahmen des Winterchecks wird u. a. auch die Wasserpumpe auf Zustand und Dichtheit überprüft mit einer drei monatigen Garantie. Wie Sie am Datum sehen können, ist die Wasserpumpe gerade mal einen Monat nach o. g. Prüftung kaputt gegangen. Aussage vom diesem Autohaus dazu ist, dass man die Wasserpumpe eigentlich gar nicht prüfen kann und die Punkte beim Wintercheck nur abgehakt, aber eigentlich gar nicht geprüft werden können. Das Garantie-Zertifikat wäre „ein blödes Formular von Opel“, was man so gar nicht ausfüllen könnte. In diesem Zusammenhang frage ich mich als Kunde natürlich, warum es eine Garantie auf geprüfte Teile gibt, wenn die Garantie im Schadensfall dann doch nicht greift? Und ehrlich gesagt finde ich die Aussage, dass dieses Zertifikat nur ein "blödes Formular" von Opel sei und die Punkte gar nicht gesprüft werden können schon sehr gruselig.
Ich habe dann weiterhin versucht an meinen Werkstattauftrag vom dem Autohaus zu kommen, um eben auch zu prüfen, ob ich vielleicht einen Fehler gemacht habe, aber nun ist die letzte Aussage, dass ich eine Kopie meines Werkstattauftrages nur mit einem Anwalt bekommen würde, obwohl es vorher hieß, dass er verschwunden sein. Alles irgendwie total kurios.
Mir fällt es wirklich schwer nachzuvollziehen wie man bei einer Kilometerlaufleistung von 150.616 km so ein wichtiges Teil wie die Wasserpumpe nicht wechseln kann, wenn Zahnriemen und Spannrollen erneuert werden und man – wie das Autohaus mit dem Wintercheck behauptet – den Zustand einer Wasserpumpe gar nicht prüfen kann. Dazu kommt noch, dass ich eine Garantie auf die geprüften Teile (wie z. B. die Wasserpumpe) habe und ich trotzdem auf meinem Schaden (vermutlich Motor kaputt) sitzen bleiben soll.
Aus diesem Grund habe ich auch noch versucht über die Hauptzentrale in Rüsselsheim weiterzukommen. Laut Aussage eines Kundenberaters könnte man die Aussagen der Autohäuser nicht nachvollziehen, allerdings könnte er mir da nicht weiterhelfen, da die Autohäuser eigenständig wären und er keinen Einfluss nehmen könne. Es wurde dann versucht von Seiten der Hauptzentrale Rüsselsheim ein Kulanzantrag zu stellen, der wurde aber abgelehnt, weil uns angeblich eine Inspektion fehlen würde. Also große Inspektion bei 150.000 km und 17.000 km später Ölwechsel und Wintercheck. Welche Inspketion fehlt denn da? Laut Scheckheft wäre die nächste Inspektion doch erst bei 30.000 km fällig, oder? Also um es kurz zu machen: auch von Seiten der Hauptzentrale gab es keine Hilfe und / oder Vorschläge zur Lösung.
So, nun stehe ich hier ohne Auto, was zur Folge hat, dass mein Mann und ich Schwierigkeiten haben pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen und ich meine Kinder weder zu ihren Terminen fahren, noch von der Schule abholen kann. Dummerweise hat mein Arbeitgeber auch noch Insolvenz angemeldet und zahlt seit November keine Gehälter mehr, wodurch ich jetzt auch noch Schwiergkeiten habe mir ein Bahnticket zu leisten. Ich vermute, dass meine persönliche Situation dabei nicht berücksichtigt werden kann, aber vielleicht könnt ihr einigermaßen nachvollziehen was das alles für Auswirkungen auf unser tägliches Leben hat, wenn man von jetzt auf gleich ohne Fahrzeug darsteht.
Der Schaden unseres Fahrzeuges verursacht durch a) das nicht Wechsel der Wasserpumpe (obwohl drum gebeten) und b) vielleicht nicht fachgerechte Prüfen der Wasserpumpe hat also gravierende, existenzielle Probleme hervorgerufen. Davon mal abgesehen wurde mir von keinem der Autohäuser in irgendeiner Art und Weise weitergeholfen. Auch das Autohaus zudem unser Fahrzeug vom ADAC geschleppt wurde, wollte nur die Rechnung für die Diagnose bezahlt haben und hätte am Liebsten auf unsere Kosten das Fahrzeug repariert bzw. wir hätten Zitat „günstig einen Neuwagen finanzieren können“. Da wir unser Auto gerne wieder hätten und bis zur Klärung der Angelegenheit aus Kostengründen mit der Reparatur warten wollten, wurden wir unter Druck gesetzt und mussten letztendlich letzte Woche unser Fahrzeug (auf unsere Kosten) aus der Werkstatt holen. Nun steht der Wagen bei meinen Eltern in einer Scheune und davon mal abgesehen wie wütend und traurig mich der ganze Verlauf macht, ist es wirklich schade um unser Familienauto.
Ich vermute, dass einige von Euch sagen werden, dass das alles einfach dumm gelaufen ist und ich das Auto abschreiben soll. Das wirklich blöde an der ganzen Geschichte ist, dass ich noch nicht mal weiß, was und ob überhaupt was am Motor kaputt ist. Alle drei Opel-Werkstätten wollten mich nur so schnell wie möglich loswerden und über die Hauptzentrale kam ja auch keine Hilfe. Da ich weder ein Rucken, Knallen oder sonstirgendwas wahrgenommen habe, bevor der Motor ausgegangen ist, habe ich die klitzekleine Hoffnung, dass vielleicht doch nicht ganz sooooooo viel kaputt ist.
Wäre wirklich so unendlich schade für unseren Vectra, zumal wir gerade noch eine neue Windschutzscheibe haben einbauen und die hinteren Scheiben tönen lassen, dann sind noch brandneue (sauteure) Winterreifen drauf, neue Sommerreifen haben wir auch noch und dass ist es ja nicht nur der "normale" Vectra, sondern auch noch das Sondermodell Edition. Also auch Fahrvergnügen plus "Luxus", wenn man das so formulieren kann und ich persönlich eine Laufleistung von 167.000 km für einen Diesel eigentlich nicht viel, oder? Ich kann mich wirklich nicht mit dem Gedanken anfreunden das Auto jetzt verschrotten zu müssen.
Hat da vielleicht jemand von Euch eine Idee?