Die Variomatik ist im Prinzip ein stufenloses Automatikgetriebe. Stufenlos heisst, die Übersetzung findet nicht mit kleineren und grösseren Zahnrädern statt, sondern mittels zweier Kegelscheiben wovon eine axial beweglich ist. In diesen keilförmigen Scheiben, läuft eine Lamellenkette oder bei Zweirädern ein keilförmiger Antriebsriemen also ein Keilriemen. Bekannt geworden sind solche Getriebe z.B. beim Ford Fiesta, der vor vielen Jahren mit einem CTX genannten, mit einer Lamellenkette raus gekommen ist.
Der Vorteil eines stufenloses Getriebe liegt auf der Hand: Es kann ist immer die absolut beste Übersetzung für die augenblickliche Fahrsituation möglich, es ist nicht so aufwändig und für ein Zweirad relativ preiswert zu realisieren. Als Getriebe sind zur Übersetzung nur noch zwei Zahnräder notwendig.
Funktion der Variomatik
Zwischen zwei paaren Kegelscheiben ist ein Keilriemen eingeklemmt. Die Laufwegänderung des Keilriemen wird durch den an der Kurbelwelle angeflanschten Variator realisiert.
In dem Variator sind Fliehgewichte Abb4 -Tonnenrollen- die bei steigender Drehzahl auf der Kulisse -AbbS2- nach aussen streben und den Spalt zwischen den Kegelscheiben enger machen. Der Keilriemen wird so in einer höhere Laufbahn gezwungen.
Da durch wird der Keilriemen auf dem rechten Kegelscheibenpaar auf der Radantriebsseite, in eine niedrigere Bahn gezwungen. Das ist die eigentliche Übersetzung. Dem wirkt eine kräftige Gegendruckfeder -AbbS3- entgegen.
Je weiter die Drehzahl steigt, desto höher steigt der Keilriemen auf der Variomatik Seite und umso niedriger läuft er auf der rechten Seite. Letztlich läuft der Keilriemen auf der Variomatik Seite auf der höchsten Laufbahn und auf der Radantriebsseite die niedrigste. Es ist also nur noch ein kurzes Stück der Keilriemenlänge notwendig, um eine komplette Umdrehung zu machen.
Nimmt die Drehzahl wieder ab, gewinnt die Gegendruckfeder wieder die Oberhand gegen die Fliehgewichte und zwingt den Antriebsriemen wieder auf der rechten Seite, in eine höhere Laufbahn. Und so wiederholt sich das Spiel je nach Drehzahl immer fort.
Auf der rechten Seite ist auch die ebenfalls durch Fliehkraft funktionierende Kupplung unter gebracht. Meistens drücken zwei Bremsbacken bei steigender Drehzahl gegen eine Glocke, die da durch mit dreht.
Zum Schluss noch die unausweichliche Frage: Wird mein Roller schneller, wenn ich leichtere Fliehgewichte verwende? Nein, durch die leichteren Gewichte hat man jedoch eine etwas bessere Beschleunigung beim Anfahren, da die leichteren Gewichte den Keilriemen nicht so schnell steigen lässt. Das erkauft man sich jedoch über die notwendige höhere Motordrehzahl. Manche Ausführungen haben aber einen Distanzring der das Steigen des Keilriemen begrenzt. Nimmt man den raus, steigt der Riemen etwas höher und das führt auch zu einer höheren Endgeschwindigkeit. Achtung, das Fahrzeug verliert dadurch eine Zulassung und u.U. droht eine Anzeige wegen Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis.