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Das Kühlsystem die Funktion und Reparaturanleitungen


Wasserpumpe, Thermostat, Wärmetauscher, Heizungskühler


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Weitere Reparaturen am Kühlsystem auf diesen Webseiten:
  • Zahnriemen erneuern Wasserpumpe erneuern, Beispiel Fahrzeug: Opel Vectra 16V EcoTec, 1,8L 90KW, Bj. 2004
  • Zahnriemen erneuern Wasserpumpe erneuern, Thermostat erneuern, Beispiel Fahrzeug: Opel Astra F, 1,6L 55KW, Bj. 1997

Die komplette Übersicht aller Reparaturanleitungen ist hier


Wissenswertes über Kühlsysteme


Ein Verbrennungsmotor erzeugt aus der eingesetzten Ernergie, bis zu 63% Wärme. Diese wird zu rund 30% als Abgaswärme freigesetzt, ein kleiner Teil als Abstrahlungswärme und Ölkühlung. Die Ölkühlung wird über den Ölfilter oder einen extra Ölkühler realisiert.
Der Rest muss über ein Kühlsystem abgeführt werden.
Grundsätzlich unterscheidet man Luftkühlung und Flüssigkeitskühlung meist Wasserkühlung. Während an PKW's fast nur noch die Wasserkühlung zum Einsatz kommt, ist bei Krafträdern -insbesondere mit kleiner Leistung- die Luftkühlung gebräuchlich.

Die Luftkühlung

Der Vorteil einer Luftkühlung liegt in der preiswerten Bauweise. Die Nachteile liegen meist in der schlechten Kühlung -ohne oder mit nur geringen Fahrtwind. Deshalb werden bei einigen Systemen auch Gebläsemotoren zur Luftverteilung eingesetzt.
Meist besitzen luftgekühlte Motoren an den Zylinderwänden, Zylinderkopf und Motorgehäuse Kühlrippen, die oft mit Leitblechen mit Kühlluft versorgt werden. Die Kühlrippen sind oft aus Leichtmetalllegierungen und die Rippen vergrössern die Oberfläche, wodurch die Wärmeabfuhr begünstigt wird.

Die Wasserkühlung

Bei Otto oder Dieselmotoren kommen meist Wasserkühlungen zum Einsatz, die manchmal durch einen Ölkühler ergänzt werden.
Mittels einer Wasserpumpe, werden die Zylinderwände mit der Kühlflüssigkeit umspült und der Zylinderkopf wird durch spezielle Wasserkanäle durchflutet. Abgeführt wird die Wärme über einen Wärmetauscher -Kühler- an die Umgebungsluft, oft unterstützt von einem elektrischen oder mechanischen Lüfter.

Der Kühlerverschluss

Der Kühlerverschluss wird oft unterschätzt, aber er sorgt dafür, dass die Kühlflüssigkeit im Kühlsystem bei betriebswarmen Motor unter Druck steht. Dies hat den Vorteil, dass der Siedepunkt der Kühlflüssigkeit herauf (bis 120°C) gesetzt wird, die Wärmeabfuhr effektiver ist, sowie Dampfblasenbildungen vermieden werden.
Er ist mit einem Überdruckventil und einem Unterduckventil ausgestattet. Das Überdruckventil sorgt für den Druck und öffnet, falls zuviel Wasser aufgefüllt wurde, oder es durch eine Fehlfunktion zum Kochen der Kühlflüssgkeit kommt, womit ein Platzen von Schläuchen oder Wärmetauscher vermieden wird. Das Unterdruckventil lässt beim Abkühlen des Motors Luft im Ausgleichsbehälter.
Vorsicht beim Öffnen des Kühlverschlusses bei betriebswarmen Motor! Heisse Kühlflüssigkeit kann heraus spritzen!

Tipps:

Der Kühlerverschluss wird in Autowerkstätten oft vernachlässigt, nach so mancher Reparatur stellt sich letztlich raus, dass einfach nur der Verschluss defekt war.
Ist bei betriebswarmen Motor und öffnen des Verschlussdeckels kein Druck auf dem Kühlsystem, ist meist eine Undichtigkeit im System vorhanden.

Das Kühlmittel, Frostschutz, Kühlkonzentrat

Das dem Wasser beigefügten Kühlkonzentrat besteht zu über 90% aus Glykolen. Es sollte unbedingt das Mischungsverhältnis mit Wasser eingehalten werden, denn es senkt die Wärmeabfuhr. Also keinefalls pur verwenden!
Bekannt ist vor allem die Frostschutzwirkung, damit der Motor nicht einfriert.
Es hat aber noch folgende Aufgaben:
  • Frostschutzwirkung, es senkt den Gefrierpunkt der Flüssigkeit
  • Erhöhung des Siedepunktes
  • Verkalken verhinden
  • Schmieren -vor allem die Wasserpumpe
  • Korrosionsschutz
Das Kühlkonzentrat verliert seine Eigenschaften und sollte regelmässig erneuert werden. Die Frostschutzwirkung kann mit einem Messgerät geprüft werden. Um Undichtigkeiten zu finden, ist in der Autowerkstatt meist ein Abdrückgerät vorhanden, mit dem das Kühlsystem unter Druck gesetzt wird.

Das Thermostat

Damit der Motor schnellstens die Betriebstemperatur erreicht und damit den geringsten Verbrauch und Verschleiss hat, wird der Kühlkreislauf mit einem Thermostaten gesteuert.
Kleiner Kreislauf:
Ist der Motor kalt, trennt das Thermostat den Kühler vom Kühlkreislauf und das Kühlwasser zirkuliert nur in dem Motor. Die geringe Menge der Flüssigkeit wird so schneller betriebswarm.
Grosser Kreislauf:
Ist der Motor betriebswarm, öffnet das Thermostat und der Kühler ist in dem Kühlkreislauf integriert.

Schema Kühlkreislauf mit Thermostat

Wer seine Temperaturanzeige einmal genau beobachtet, kann sehen, dass die Anzeige beim Warmlaufen stetig steigt und dann wieder etwas abfällt. In diesem Moment hat das Thermostat geöffnet und das kühlere Wasser aus dem Kühler, fliesst nun in den Motor.


Typische Defekte und Fehler im Kühlsystem

Tipps zur Fehlersuche

Undichtigkeiten und Flüssigkeitsverluste:
  • Wasserschläuche, Wasserpumpe, Kühler, Heizungskühler (Wärmetauscher) undicht
  • Zylinderkopfdichtung defekt
Motor wird nicht heiss -Betriebswarm-:
  • Thermostat schliesst nicht
Motor wird zu heiss:
  • Zu wenig Kühlflüssigkeit im System
  • Thermostat öffnet nicht
  • Lüfterflügel des Kühlers -elektrisch oder mechanisch- läuft nicht richtig an/mit
  • Elektrisch, mögliche Ursachen: Sicherung, Motor, Temperaturschalter, Verkabelung Defekt, Lüfterflügel ist auf der Motorwelle lose
  • Mechanisch, mögliche Ursachen: Keilriemen zu lose oder Defekt, Lüfterkupplung Defekt
Grundsätzlich ist zu Beachten, dass auch die Temperaturanzeige nicht richtig anzeigen kann.


Wissenswertes über Reparaturen am Kühlsystem


Bei Reparaturen an dem Kühlsystem ist eine gewisse Vorsicht vorteilaft. Oft steht das Kühlsystem unter Druck und es kann sehr unangenehm sein und üble Verbrennungen verursachen, wenn das unter Druck stehende über 100 Grad heisse Wasser, beim Öffnen des System herausspritzt. Grundsätzlich sollte sichergestellt sein, dass der Druck vorher über den Kühlerverschluss abgelassen wurde.
Sobald der Zahnriemen z.b. beim Ausbau der Wasserpumpe demontiert werden muss, sind in der Regel Spezialwerkzeuge erforderlich. Für andere Arbeiten sind in der Regel keine besonderen Werkzeuge erforderlich. Natürlich ist es aber sinnvoll sich vorher zu erkundigen.
Auch im Innenraum gilt: Vorsicht beim Öffnen des Kühlsystems! Immer vorher den Druck ablassen.


Reparaturanleitung, Arbeitsanleitung Wärmetauscher -Heizungskühler- und/oder Verbindungsrohre erneuern:


Beispielfahrzeug: Opel Astra G, 1,6L, mit Klima, Bj.05.1999
Der Schaden: Undichtigkeit, Kühlflüssigkeitseintritt im Innenraum
Spezialwerkzeug: keins
Realistische Arbeitszeit: ca. 3 Stunden

Wer im Netz nach dem Wechsel eines Wärmetauscher für einen Astra G sucht, findet Erfahrungsberichte die von einer "unglaublichen Fummelei" oder 15 Stunden Arbeitszeit berichten.
Lasst euch davon nicht bekloppt machen! Es gibt bestimmt schönere Arbeiten, aber bei diesem Fahrzeug hält sich die Fummelei in Grenzen.
Heizungskühler erneuern, bei verschieden Modellen von VW oder Audi, -DAS ist ein enormer Arbeitsaufwand. Rückenschmerzen und Bandscheibenprobleme gibt es durch die Krabbelei im Fussraum gratis dazu. Manche Werkstätten nehmen diese Arbeit gar nicht erst an...

Also frohen Mutes geht es los.....
zuerst muss die Mittelkonsole ausgebaut werden, dazu die Abdeckung in der Mitte aushebeln Abb8
Jetzt werden drei Schrauben sichtbar, 2X Kreuz, 1X Torx, die gelöst werden müssen Abb9
Die vorderen Schrauben auf beiden Seiten der Konsole abschrauben Abb10

Die hinteren Schrauben auf beiden Seiten der Konsole abpflücken, dazu die Sitze nach vorn stellen Abb11

Die Manschetten des Schalthebels und Handbremshebel ausclipsen, dann kann die Mittelkonsole etwas nach hinten gezogen werden.

Die elektro Stecker können nun abgezogen werden. Jetzt kann die Mittelkonsole raus genommen werden.

Nun die beiden Halter vom Heizungskasten abschrauben Abb12

Jetzt rundum die silbernen Klammern vom unteren Heizungskastendeckel


mit einem kleinen Schraubendreher abclipsen Abb 13

Jetzt muss der Flansch vom Kondenswasser Austritt ausgebaut werden. Dieser sitzt am Stirnblech rechts unten.

Am Besten kommt man von unten daran. Abb14





Ist der Flansch ab, muss der Heizungsdeckel auf der rechten Seite an der Stirnwand nach unten gezogen werden, dann kann man ihn nach hinten weg ziehen.


Auf Abb15 ist nun schön zu sehen,

dass in diesem Fall nicht der Heizungskühler undicht ist,

sondern das Verbindungsrohr.





Jetzt können die Spangen des Verbindungsrohrs raus gezogen werden und der Heizungskühler kann heraus genommen werden.


Vorsicht! Es läuft ev. noch eine Menge Wasser raus, also Vorkehrungen treffen! Abb16






So sieht der Heizungskühler mit Verbindungsrohr ausgebaut aus. Abb17


In diesem Fall habe ich mich entschlossen, das Plastik Verbindungsrohr zu erneuern und den nicht undichten Wärmetauscher, wieder zu verwenden.



Wer das Risiko eingehen will, kann es natürlich auch nur mit den Dichtringen versuchen. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass das Metallrohr in dem Plastik Verbindungsrohr gearbeitet hat und deshalb undicht wurde.


Wenn der Wärmetauscher undicht ist, der sollte auf jeden Fall neue Dichtringe verwenden!



Der bei Opel erhältliche Reparatursatz Verbindungsrohr, enthält wirklich alles was gebraucht wird und kostet keine 60 Euro. Sogar paar Klammern für den Heizungskasten sind dabei. Abb18


Beim Zusammenbau darauf achten, dass die Spangen so weit wie möglich rein gedrückt werden. Denn desto weiter sie drin sind, desto strammer wird der Dichtring zusammen gedrückt.

Den Zusammenbau nun in umgekehrter Reihenfolge vornehmen.
Neues Kühlkonzentrat einfüllen, Probefahrt machen und alles auf Dichtigkeit prüfen.


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